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Wann ist es zu viel Zucker?

Die heutige Ernährung ist so vielfältig wie nie. Während unsere Vorfahren noch Zeiten des Hungers überstehen mussten, leben wir heute in einer Gesellschaft von vollen Kühl- und Vorratsschränken. Die Vielfalt und die internationalen Einflüsse machen das Essen nicht mehr nur zu einer Notwendigkeit, sondern zum sinnlichen Genuss. Dabei spielt Zucker bzw. die süsse Geschmacksrichtung in allen Küchen der Welt eine wichtige Rolle. Denn der süsse Geschmack ist positiv behaftet und für die meisten ein unverzichtbarer Bestandteil der täglichen Nahrung.

Süss ist nicht gleich Zucker

Der Körper gewinnt die Energie, die er für all seine Funktionen benötigt aus der Nahrung. Zucker spielt dabei vor allem für die schnelle Energiegewinnung eine grosse Rolle. Dabei ist aber nicht der industriell raffinierte weisse Zucker gemeint, sondern die natürlichen Zucker, die in Obst, Gemüse und Getreide vorkommen. Während der Körper auf den weissen Haushaltszucker bestens verzichten kann, ist er auf die natürlichen Zuckerarten aus der Nahrung angewiesen. Mit einer ausgewogenen Ernährung ist gewährleistet, dass dem Körper alle Ausgangsstoffe zur Verfügung stehen, die er für all seine Funktionen benötigt.

50kg Zucker verzehren Herr und Frau Schweizer pro Jahr und Kopf

Neben der Energiegewinnung hat Zucker auch andere Auswirkungen im Körper. Vor allem wenn die Ernährung mit weissem Zucker überfrachtet wird. Leider ist genau dies heute oft der Fall. Weisser Haushaltszucker verbirgt sich in einer Vielzahl von Fertigprodukten und Convenience Food. Während dies bei Backwaren, Süssspeisen und Süssgetränken klar ist, wird Zucker aber auch in allerlei pikanten Produkten versteckt. So konsumieren die SchweizerInnen pro Kopf und Jahr die unglaubliche Menge von 50kg weissem Haushaltzucker. Das kann den Körper in Alarmbereitschaft versetzen.

Durch einen solchen Überkonsum an Zucker drohen langfristig nämlich nicht nur Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes Typ 2, sondern auch andere Störungen, die beim ersten Blick nichts mit dem hohen Zuckerkonsum zu tun haben. So gibt es beispielsweise auch zwischen einer erhöhten Entzündungsneigung oder chronischer Müdigkeit Zusammenhänge zu Überernährung und zu viel Zucker.

Eine unausgeglichene Ernährung mit zu viel Zucker und Fett, bedeutet auch Schwerstarbeit für die Leber. Aus Sicht der Tibetischen Medizin gerät so das Energie-Gleichgewicht der Leber durcheinander. Als Folge steigt „chintri“ die sogenannte Leberhitze. Dadurch fühlt man sich oft müde, kraftlos und empfindet generell ein unangenehmes Körpergefühl. Ebenso leidet das Verdauungsfeuer unter zu viel Zucker, Fett, kalten Nahrungsmitteln und Getränken.

Tibetische Tipps zum Zuckerkonsum und zur Ernährung

Die Internationalität unserer modernen Küche vereint das alte und neue Wissen verschiedenster Kochkulturen. Das kann dazu beitragen, dass das Bewusstsein für die Nahrung und deren Qualität wieder zunimmt und somit auch unsere Gesundheit positiv beeinflusst wird. Dass sich eine Überfluss-Ernährung negativ auf die Leberhitze und das Verdauungsfeuer auswirken, wussten die Tibeter schon vor Jahrhunderten. Gemäss der Tibetischen Medizin wirken sich wärmende Speisen und heisse Getränke positiv auf das Verdauungsfeuer aus.

Ein gutes Frühstück ist eine wichtige Grundlage für den TagAm Morgen ist es wichtig eine gute Grundlage für den Tag zu legen. Das Frühstück soll und darf abwechslungsreich sein. Müsli, Vollkornbrot, Obst, und Eier für die Eiweissversorgung können beliebig kombiniert werden. Wer bereits ein schwaches Verdauungsfeuer hat, dem empfiehlt die Tibetische Medizin ein warmes Frühstück wie z.B. Porridge.

Das Mittagessen soll zwar sättigen, aber nicht übermässig. Deshalb gilt hier der Grundsatz: nicht zu viel und nicht zu fett. Gut geeignet ist Gemüse mit Reis und etwas mageres Rindfleisch oder Fisch.

Als Zwischenmahlzeit am Morgen und Nachmittag eignen sich saisonales Obst oder Dörrfrüchte und Nüsse.

Am Abend sollte man am besten komplett auf Zucker verzichten. Leichte Suppen oder gedünstetes bzw. gegrilltes Gemüse sind ein schmackhaftes und leichtes Abendessen. Kombiniert mit warmem Tee kann die Verdauung optimal arbeiten und der Schlaf wird nicht gestört.

Kräuter harmonisieren die Leberenergie und das Verdauungsfeuer

Seit jeher nutzt der Mensch Kräuter und Gewürze nicht nur für den Geschmack, sondern auch wegen der Wirkung auf den Körper. Auch die Traditionelle Tibetische Medizin bedient sich dieser Wirkungen. So bilden Mischungen aus Gewürzen und Kräutern ein wichtiger Bestandteil beim Ausgleich von energetischen Ungleichgewichten.

Aromatische Kräuter wie z.B. Zimt, Galgant oder Kardamom haben wärmende Eigenschaften und unterstützen das Verdauungsfeuer.granatapfelrezeptur_sebru5 Bereits am Morgen kann man damit das Müsli oder den Porridge würzen und das Verdauungsfeuer, das am Morgen am schwächsten ist, auf Trab bringen. Wer es exotisch mag würzt aber auch pikante Speisen damit. Als Nachtisch eignen sich z.B. Granatapfelkerne. Auch diese wirken sich postiv auf das Verdauungsfeuer aus.
„Se bru 5“ ist eine traditionelle Rezeptur der Tibetischen Medizin, die aus Granatapfelkernen, Langem Pfeffer, Galgant, Zimt und Kardamom zusammengesetzt ist. Sie wird bei einem schwachen Verdauungsfeuer mit Blähungen, Völlegefühl und Druckgefühlen eingesetzt.

„Bitter“ nötig in der heutigen Zeit

Für die Leber sind die Geschmacksrichtungen herb und bitter ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Bei genauerem Hinschauen merkt man aber, dass diese Geschmäcker in den heutigen Nahrungsmitteln nur noch sehr beschränkt vorkommen. Die Bitterstoffe wurden nach und nach aus den Nahrungsmitteln weg gezüchtet, damit der Geschmack bekömmlicher wurde. Es ist daher wichtig, die Ernährung wann immer möglich mit bitteren und herben Nahrungsmitteln wie Löwenzahn, Artischocken, Ruccola, Endivien, Chiccoree oder Mangold zu bereichern.

Drei-Früchte-FormelIn der Tibetischen Medizin sind zwei Kräuterrezepturen ganz zentral, wenn es um die Leber geht. Die eine Rezeptur ist „Bras bu3“ die Drei-Früchte-Formel. Die Kombination aus Amlafrüchten, Myrobalenenfrüchten und Terminalia bellirica Früchten hat einen kühlenden Einfluss auf die Leberhitze. Die Formulierung stärkt die Leberfunktionen und fördert die Leberregneration. Sie ist reich an Bitterstoffen und vereint auch saure, herbe und süsse Geschmackseigenschaften.

 

kraeuter_leber_galle_tibetische_medizinDie zweite Leber-Rezeptur basiert auf einer „Garnag“-Formulierung. Sie enthält unter anderem bittere, herbe, scharfe und saure Bestandteile wie Artischocke, Löwenzahnwurzel, Färberdistelblüten, Granatapfelkerne, Aktivkohle und Ehrenpreiskraut. Die Rezeptur aktivert den Gallenfluss und fördert die Fettverdauung. Sie kommt zum Einsatz wenn die Leber- und Gallenenergie geschwächt ist. Dies zeigt sich durch rasche Ermüdbarkeit, einseitige Kopfschmerzen nach dem Essen und Verdauungsbeschwerden wie z.B. Blähungen und Übelkeit, die mit einer gestörten Fettverdauung zusammenhängen. Als positiver Nebeneffekt beider Rezepturen unterstützen Bitterstoffe das Immunsystem in seinen Funktionen. Die moderne Forschung zeigt auch entzündungshemmende Eigenschaften.

Leberenergie und Verdauungsfeuer sind nach Auffassung der Tibetischen Medizin die zwei wichtigsten Kernenergien des Körpers. Ungleichgewichte, wie sie heute z.B. durch ein Übermass an Zucker und Fett häufiger auftreten, haben daher Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Man tut also gut daran, den beiden Kernenergien des menschlichen Körpers durch Ernährung, Lebensweise und Gewürzkräuter besondere Aufmerksamkeit zu schenken.