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Verdauungsstörungen

Unsere Verdauung ist äusserst anpassungsfähig und leistungsstark. Deshalb fordern wir oft viel von ihr, ohne uns dabei etwas zu denken. Heute ein Festtagsschmaus morgen ein Saft-Fastentag. Zuerst einen heissen Kaffee und dann ein Eis sowie immer wieder mal exotische Speisen auf Reisen. Die Verdauung hat von selbst zu funktionieren. Erst wenn einem etwas auf den Magen schlägt, das Bauchgefühl nicht stimmt oder die Galle hoch kommt, nehmen wir unsere Verdauung erst war – meistens in Form von Verdauungsstörungen.

Unsere Verdauung arbeitet in der Regel still vor sich hin und vollbringt Höchstleistungen. Verschiedene Organe sind dabei beteiligt: In der Mundhöhle wird die Nahrung zerkleinert und eingespeichelt. Dabei werden Nahrungsbestandteile vorverdaut und der Speisebrei rutscht leichter durch die Speiseröhre in den Magen. Dort und im Darm verändern komplizierte Stoffwechselvorgänge die Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette so, dass diese über die Darmschleimhaut aufgenommen werden können. Das Unverdaute wird schliesslich im Mastdarm gespeichert und verlässt den Körper über den After. Weiter sind auch Leber und Pankreas an den Verdauungsvorgängen beteiligt.

Verdauungsstörungen

Kommt dieses auf einander abgestimmte Zusammenspiel aus dem Takt, treten Verdauungsstörungen auf. Diese können in akute Beschwerden nach einem üppigen Essen und in öfter wiederkehrende bis chronische Störungen unterteilt werden. Ist keine organische oder strukturelle Ursache zu finden, spricht man von funktionellen Verdauungsstörungen. Folgende Symptome können dabei einzeln oder in Kombination auftreten:

  • Völlegefühl
  • Magendrücken, -schmerzen, -krämpfe
  • Frühe Sättigung schon nach kleinen Essensportionen
  • Alles bleibt schwer im Magen liegen, wie ein Stein im Bauch
  • Gefühl des Aufgedunsenseins
  • Blähungen
  • Appetitmangel

Kennzeichnend für eine chronische funktionelle Verdauungsstörung ist meist eine verzögerte Magenentleerung (Dysmotilität), unzureichende Volumenanpassung des Magens (gestörte Akkommodation) und eine Überempfindlichkeit des Magen-Darm-Trakts (Hypersensitivität). Eine ungenügende Verdauung belastet zudem den Organismus durch unverdaute oder schlecht abgebaute Stoffe.

Ursachen

Die Auslöser für Verdauungsstörungen sind sehr vielfältig und individuell. Es ist wichtig, bei länger anhaltenden Verdauungsstörungen oder eng begrenzten Schmerzen im Bauchbereich einen Arzt aufzusuchen, um eine organische Erkrankung auszuschliessen. Folgende Ursachen können Verdauungsbeschwerden auslösen:

Psyche
Hektik, Stress, Seelische Belastungen, Schlafstörungen

Lebensstil/Ernährung
fettreiche, üppige, kalte sowie roh Nahrung, zu schnells Essen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Genussgifte, industrielle Nahrungszusätze

Körperliche Veränderungen
Hormonelle Umstellung, Alter, zuviel/zuwenig Magensäure, erhöhte Schmerzwahrnehmung, gereizte Magenschleimhaut, verzögerte Magenentleerung

Weitere Ursachen
Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel, etc.), gestörte Darmflora, Infekte, Entzündungen, Lebensmittelvergiftung

Dass emotionaler Stress auch den Magen beeinflussen kann, sagt der Volksmund schon lange. Das Sprichwort «das schlägt mir auf den Magen» ist weit verbreitet. In der Medizin weiss man heute, dass der Verdauungstrakt über ein eigenes Nervensystem verfügt. Das sogenannte Bauchhirn steht in ständiger Kommunikation mit dem Kopfhirn. Das Bauchhirn arbeitet jedoch praktisch selbständig und regelt die Verdauung autonom. «Stress» des Kopfhirns löst auch «Stress» im Bauchhirn / Magen-Darmtrakt aus – und umgekehrt. Werden diese Stress-Signale chronisch oder gar verstärkt, entsteht eine Negativspirale. Das System reagiert überempfindlich und ist schneller gereizt. Darum gehen psychische Erkrankungen wie Depressionen oft Hand in Hand mit Verdauungsstörungen.

Wie die Tibetische Konstitutionslehre helfen kann

Die Tibetische Konstitutionslehre beruht auf dem Grundsatz, dass in einem gesunden Organismus drei energetische Prinzipien Lung, Tripa und Beken in einem dynamischen Gleichgewicht sind. Ist dieses gestört, führt dies zu Befindlichkeitsstörungen. Die Verdauung funktioniert reibungslos, wenn die an der Verdauung beteiligten Teilaspekte der drei Prinzipien in Balance sind. Die Teilaspekte sind das aufweichenden Beken, das zersetzenden Tripa und das einheizende Lung. Sie bilden zusammen das «Verdauungsfeuer», (tibetisch medrod; me = Verdauung, drod = Feuer). Dieses sorgt dafür, dass die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt und vom Körper aufgenommen werden können.

Geraten die drei Aspekte des medrod ins Ungleichgewicht, wird die Verdauung geschwächt. Überwiegt beispielsweise das kalte, feuchtschwere Beken, kann sich das in Verdauungsstörungen wie Druck- und Völlegefühl in der Magengegend, Blähungen, Appetitmangel sowie Müdigkeit nach dem Essen äussern. Dieses Übergewicht an Beken fördert wiederum kaltes Lung, was sich durch Blähungen und Flatulenz bemerkbar macht.

Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, soll über den Tag verteilt, heisses oder warmes Wasser getrunken werden. Zudem werden wärmende Gewürze wie Langer Pfeffer und Galgant empfohlen. Diese enthalten Scharfstoffe, welche für eine Anregung des Verdauungsfeuers und ein wohliges Wärmegefühl im Bauch sorgen. Dieses Gefühl wirkt wie eine Bettflasche von innen. Sind die drei Prinzipien wieder in der Balance, verschwinden auch die Verdauungsbeschwerden.