element mobile-menu-secondary ist nicht registriert oder hat keine view.php-Datei.

Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähungen auf Reisen

Selbst die erholsamsten Reisen bedeuten für den Körper ein gewisses Mass an Stress. Das macht sich auch bei vielen im BereichEisgekühlte Getränke belasten die Verdauung der Verdauung bemerkbar. Die veränderte Nahrungszusammenstellung im Reiseland, die gekühlten Getränke und ungewohnten Essenszeiten (Zeitverschiebung, Jetlag) empfindet unsere Verdauung oft als Stress und Belastung. Wer nicht gerade einen sogenannten «Rossmagen» hat, tut gut daran auf sein Bauchgefühl zu achten. Mit Magendrücken, Magenschmerzen, Völlegefühl und Blähungen oder Verstopfung sagt uns die Verdauung, dass sie das Reisen satt hat.

Die Verdauung braucht Zeit, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen. Es empfiehlt sich daher in den ersten Tagen kulinarisch etwas zurückhaltend zu sein. Fettarme und warme Mahlzeiten wie z.B. Gedünstetes oder gegrilltes Gemüse mit Fisch sowie Suppen oder Gemüseeintöpfe eignen sich besonders gut. Sie belasten die Verdauung nicht zusätzlich. So kann sie sich langsam umstellen und an die neuen Gegebenheiten anpassen.

Auch die Getränkewahl kann der Verdauung viel Gutes tun. Eisgekühlte Erfrischungsgetränke sind zwar fast wie eine kühle Dusche, aber der Magen mag das gar nicht. Der Magenpförtner am Übergang in den Dünndarm verkrampft sich durch die Kälte. Das behindert die Magenentleerung und die Nahrung bleibt wie ein Stein im Magen liegen. Weisse Tasse auf einem Holzbrett neben einer Kanne mit Tee. Unscharfer Hintergrund aber mit Bäumen.Ungekühlte oder warme Getränke hingegen sind gut verträglich und können je nach Getränk (z.B. Gewürztee) die Verdauung zusätzlich unterstützen. Am Morgen auf nüchternen Magen ist ein Glas heisses Wasser die beste Vorbereitung auf einen genussvollen Feierntag.

Wenn das Verdauungsfeuer zu schwach ist

verdauungsbescherden_verdauungsfeuerDie oben beschriebenen Beschwerden sind aus Sicht der Traditionellen Tibetischen Medizin auf ein geschwächtes Verdauungsfeuer (tib.: Medrod) zurück zu führen. Die ungewohnte Nahrung und kalten Getränke schwächen das Verdauungsfeuer und das Essen wird nur noch mangelhaft verdaut. Ebenfalls kühlend und verdauungshemmend wirkt Rohkost.

Vor allem dann, wenn man sie nicht richtig kaut. 30-50 Kaubewegungen pro Bissen wären optimal. Dann ist die Nahrung richtig zerkleinert und mit dem Speichel durchmischt. So muss die weiterführende Verdauung nicht Aufgaben übernehmen, für die sie eigentlich nicht vorgesehen ist. Als Folge eines geschwächten Verdauungsfeuers zeigen sich Beschwerden im Oberbauch wie Blähungen, Völlegefühl oder ein Gefühl des Unwohlseins nach dem Essen. Der wohl bekannte „Stein im Bauch“.

Scharf und Sauer stärkt die Verdauung

Granatapfelsamen stärkt das Verdauungsfeuer

Die Tibetische Medizin rät bei einem geschwächten Verdauungsfeuer zu scharfen und sauren Gewürzen und Nahrungsmitteln. Bewährt hat sich auch „Se’bru 5„, eine Rezeptur aus der Tibetischen Medizin. Sie kombiniert Granatapfelsamen, Galgantwurzel, langen Pfeffer, Kardamom und Zimtkassia zu einer wärmenden Formulierung. Sie stärkt das Verdauungsfeuer und sorgt für ein gutes Magenklima. Diese Rezeptur wird seit über tausend Jahren erfolgreich in der Tibetischen Medizin angewendet. Auch nach einem üppigen oder fettigen Essen hilft diese Pflanzen-Kombination die Verdauung anzukurbeln.

Getrocknete Pflanzen und eine frischer Granatapfel.Die westliche Wissenschaft beschreibt die Wirkung von „Se’Bru 5“ über die Heilpflanzen, die sich durch ihren Gehalt an ätherischen Ölen, Frucht- und Fettsäuren sowie Gerb- und Scharfstoffen auszeichnen. Scharfstoffe aus dem langen Pfeffer und der Galgantwurzel sorgen wie eine Wärmflasche von innen für ein anregendes und wohliges Wärmegefühl im Bauch. Sie beruhigen auch einen gestressten und nervösen Magen (Reizmagen), wie er auf Reisen gerne mal zum Begleiter wird. Weiter normalisieren sie die Magenentleerung, damit schweres und fettiges Essen nicht wie ein Stein im Magen liegen bleibt. Die ätherischen Öle aus Zimt und Kardamom wirken krampflösend, blähungswidrig und fördern die Ausschüttung der Verdauungssäfte. Die Granatapfelsamen unterstützen die Proteinaufspaltung im Magen und verbessern dadurch die Verdauung.

Feuriges Magenklima führt zu brennendem Gefühl

Auf Reisen ist die grosse Vielfalt und das breite Angebot an Speisen überwältigend. Das späte Abendessen, zu üppige Mahlzeiten, fettiges Essen, Süsses sowie Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Nikotin stören das Magenklima und die Funktion der Verdauungsenzyme. Der Konsum von rohem und schwer verdaulichem Essen sowie falsches Essverhalten führen zur Entstehung von überschüssigem Magensaft und schwächen die Verdauung zusätzlich.

Dadurch gerät das ausgeglichene Magenklima (tib.: Powa sung chub) aus der Balance. Das führt dazu, dass die aufgenommene Nahrung nicht vollständig in ihre einzelnen Bestandteile zersetzt werden kann und Magensaft  gelangt in die Speiseröhre. Dies wird als unangenehmes Brennen wahrgenommen. Häufig tritt dieses Gefühl beim Liegen (v.a. Nachts), Bücken oder Heben sowie nach dem Genuss von Nahrungsmitteln, die das Magenklima belasten, auf.

Die Tibeter verwenden pflanzliche Rezepturen, die auf der einen Seite das feurige Magenklima neutralisieren und auf der anderen Seite die Verdauungsenergie stärken. Bekannt ist die Kräutermischung „Cong zhi 6 . Sie hat einen bitteren und scharfen Geschmack und besitzt neutralisierende Eigenschaften. Aus Sicht der Tibetischen Konstitutionslehre reduziert die Rezeptur die überhöhte Beken-Energie (Elemente Wasser und Erde) im Magenbereich und bringt ein gestörtes Magenklima wieder ins Gleichgewicht.

Träger Darm und langsame Verdauung

Wenn die Verdauungsprobleme während einer Reise eher den Darm betreffen und dieser auf den Ferienstress und den veränderten Lebensstil (ungewohnte Essenszeiten, wenig Bewegung) mit Verstopfung reagiert, helfen eine ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen, viel Flüssigkeit (besonders bei heissem Klima) sowie Bewegung und bei Bedarf die Steuerimpulse ausgesuchter Heilpflanzenrezepturen.

5 Tipps aus der Tibetischen Medizin um die Verdauung in den Ferien zu unterstützen:

  1. Wasser ist die beste Medizin

    Wasser gilt als erstes Heilmittel in der Tibetischen Medizin. Morgens als erstes ein Glas heisses Wasser trinken. Das kurbelt den Stoffwechsel und die Verdauung an.

  2. Achten was auf den Teller kommt

    Rohkost wie Salate, zu viel Früchte, Smoothies oder Glacé brauchen viel Wärme zur Verarbeitung und sollten wenn möglich vermieden werden. Aber auch schwer verdauliches Essen wie fettige und frittierte Speisen, Käse oder zu viel Fleisch können auf den Magen schlagen. Besonders geeignet sind gekochtes Gemüse, frische Früchte (nur morgens), Reis, Nudeln, Brot, Fisch oder auch etwas Geflügel resp. Rindfleisch. Dazu viel warmes Wasser trinken.

  3. Wärmende Pflanzen

    Um das Verdauungsfeuer anzuregen, helfen scharfe Gewürze wie Pfeffer, Chili oder Ingwer. Mit wärmenden Kräutern kann man auch Salatsaucen aufpeppen und damit die Rohkost mit einem Hauch wärmender Exotik bereichern. Ebenso haben Zimt, Langer Pfeffer, Galgant oder Kardamom wärmende Eigenschaften und eigenen sich zum würzen oder als Tee-Aufgüsse. Die tibetische Konstitutionslehre empfiehlt, die Kräutermischung „Se ‚Bru 5“ morgens auf nüchternen Magen zu nehmen, um die Verdauung für den Tag zu stärken. Bei Bedarf kann man die wärmende Rezeptur aber auch punktuell nach dem Essen einnehmen.

  4. Weniger ist mehr

    In den Ferien möchte man einfach geniessen und alles probieren, bis in die Nacht hinein essen und auch mal ein leckeres Eis zwischendurch schlemmen. Obwohl es bei den Köstlichkeiten schwer fällt, ist auch in den Ferien ein gewisses Mass beim Essen gefordert. Die Tibetische Medizin empfiehlt die 3er-Regel beim Essen: 1/3 feste Nahrung, 1/3 warmes Wasser, 1/3 Luft. So bleibt genug Platz im Verdauungstrakt und das Essen kann sich optimal mit dem Wasser und den Verdauungssäften vermischen und leichter verdaut werden.

  5. Verdauungsschnapps ist eine Schnappsidee

    Wer nach einem opulenten Ferienmahl die Verdauung mit einem Schnaps oder „After-Dinner-Cocktail“ unterstützen möchte, erreicht genau das Gegenteil. Alkohol hemmt nämlich die Ausschüttung gewisser Verdauungsenzyme. Ergo wird die Verdauung also gebremst und nicht unterstützt. Besser sind wärmende Pflanzen und Kräuter als Kräutertee oder als Kräuter zum Kauen nach dem Essen (z.B. Fenchelsamen).