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Auf den Spuren der Tibetischen Medizin in Indien

Der 14. Dalai Lama gründete 1961 das Institut für Tibetische Medizin und Astrologie, Men-Tsee-Khang (MTK). Seine Heiligkeit berief den tibetischen Arzt, Dr. Yeshe Dhonden, zum 1. Direktor des Instituts. Dieses liegt etwas ausserhalb zwischen Upper und Lower Dharamsala und ist nach der bekannten medizinischen Fakultät in Lhasa benannt. Das MTK wurde mit dem Ziel gegründet, Flüchtlinge aus Tibet medizinisch zu versorgen. Weiter soll das Institut helfen, die tibetische Medizintradition zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Dharamsala gilt als Zentrum für Buddhisten

Tibetischer Moench geht durch Dharamsala

Dharamsala liegt im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Die Stadt ist ca. 2 Flugstunden oder 12 Autostunden von der Hauptstadt Neu Delhi entfernt. Sie ist zweigeteilt in „Upper“ und „Lower“ Dharamsala wobei der untere Teil eher indisch, der obere eher tibetisch geprägt ist. Insgesamt wohnen rund 19‘000 Einwohner am Fuße der „Dhauladhar“, einer Ausläuferkette des Himalayas. Dharamsala ist über die Jahre zu einem Zentrum für Schüler des Buddhismus aus aller Welt und westliche Sinnsuchende geworden.

Zudem beherbergt Dharamsala seit 1960 den Sitz der tibetischen Exilregierung, welche1959 nach der Flucht des 14. Dalai Lama aus Tibet gegründet wurde. Diese Organisation kümmert sich um die Belange der rund 100‘000 Exil-Tibeter in Indien. Es gibt eigene Schulen, rund 60 Kliniken und Spitäler, Kulturinstitute sowie eine eigene Rechtsprechung. Die Tibetische Medizin ist zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Exilgemeinschaft geworden

Das Institut für Tibetische Medizin und Astrologie – Men-Tsee-Khang

Heute umfasst das MTK eine Medizinschule, eine Forschungsabteilung, ein Labor, Diagnose- und Behandlungsräume, eine Apotheke, ein Spital sowie ein Museum und einen Verlag. Das MTK stellt pro Jahr rund 30 Tonnen Medikamente her. Dazu werden rund 500 Rohstoffe zu 150 verschiedenen Arzneiformeln verarbeitet. Die Apotheke des Men-Tsee-Khang, welche sich im Zentrum von Upper Dharamsala befindet, verkauft diese Rezepturen sowie Kosmetikas aus der Tibetischen Konstitutionslehre an die Einwohner und Touristen.

Von der Tradition zur Modernen

MenTsee Khang in Dharamsala

In der pharmakologisch-pharmazeutischen Abteilung des Men-Tsee-Khang zeigt sich am besten, wie stark das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne ist. Früher bestimmte die ethische Gesinnung eines Arztes die Qualität und vor allem Wirksamkeit seiner Arzneimittel. Je fachmännischer und gewissenhafter er die Rohstoffe verarbeitete und je höher sein spirituelles Bewusstsein war, desto hochwertiger waren die Arzneimittel.

In Zeiten der Globalisierung und Massenproduktion reichen traditionelle Qualitätsstandards nicht mehr aus. So haben inwzischen moderne Analysegeräte im Labor Einzug gehalten und die herkömmlichen Methoden ergänzt. Ziel ist es, mittels moderner Geräte Qualitätsparameter zu bestimmen. Dies, um eine gleichbleibende Qualität der Arzneimittel gewährleisten zu können. Geprüft werden die botanische Spezies (Ausschluss von Verwechsulngen), Verunreinigungen z.B. durch Pestizide sowie der Feuchtigkeitsgehalte der Pflanzen zur Verhinderung von Schimmelpilzen.

Central Council of Tibetan Medicine

Seit 2004 gibt es das Central Council of Tibetan Medicine (CCTM). Die Organisation ist ebenfalls im Men-Tsee-Khang-Komplex beheimatet und fungiert als eine Art Dachverband für Tibetische Ärzte. Ziel ist es, die Qualität der Tibetischen Medizin z.B. durch Weiterbildungsveranstaltungen und Kongresse hoch zu halten.

CCTM Dharamsala