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Tibetische Kräuterrezepturen – Die Mischung machts

Nach unserem westlich-europäischen Verständnis würden wir gerne jeder einzelnen Pflanze einer Kräuterrezeptur einen ganz bestimmten Verwendungszweck zuordnen, so wie wir uns dies von gängigen Einzelsubstanz-Präparaten gewohnt sind: Baldrian für die Nerven,  Weissdorn fürs Herz, etc.

Tibetische Art der Kräuterrezepturen

Die Tibetische Konstitutionslehre beruht jedoch auf einem anderen Prinzip. Obwohl auch sie den einzelnen Pflanzen grobe Einsatzbereiche zuteilt, werden gemäss der tibetischen Lehre nie isolierte Einzelpflanzen, sondern stets Kombinationen aus mindestens drei Bestandteilen eingesetzt. Man nennt die traditionellen Rezepturen aus diesem Grund auch Vielstoffgemische.

Die verschiedenen Inhaltsstoffe ergänzen bzw. verstärken sich dabei im Sinne eines Synergismus. Das heisst, die Wirkung der gesamten Mischung ist mehr als die Summe der Einzelwirkungen. Ausserdem reduzieren sich mögliche Nebenwirkungen einzelner Komponenten durch gewisse andere Bestandteile bzw. werden durch sie aufgehoben.

Netzwerk-Wirkung

Tibetische Vielstoffgemische sprechen auf diese Weise im Netzwerk des Körpers grössere Areale an. So können ganze Funktionskreise und nicht bloss gezielte Einzelstrukturen beeinflusst werden. Dadurch wirken Tibetische Rezepturen gleichzeitig auf verschiedene Stoffwechselprozesse unterschiedlicher Netzwerk-Ebenen ein. Weil die einzelnen Bestandteile sehr tief dosiert sind, kommt es zu keiner vollständigen Blockade bzw. Stimulierung oder Sättigung einzelner Regelkreise, sondern zu einer Harmonisierung. So kann das Netzwerk wieder in ein gesundes Gleichgewicht zurückfinden. Aufgrund dieser hoch komplexen Wirkmechanismen werden Tibetische Rezepturen auch als Netzwerk-Arzneien bezeichnet.

Diese Erkenntnis vom Zusammenwirken vieler Stoffe wurde von den tibetischen Gelehrten meisterhaft umgesetzt und findet sich in den tibetischen Rezepturen wieder.