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Mehr Pflanzen für mehr Schutz

Nach unserem westlich-europäischen Verständnis würden wir gerne jeder einzelnen Pflanze einen ganz bestimmten Verwendungszweck zuordnen, so wie wir es uns von unseren Einzelsubstanz-Präparaten gewohnt sind: Baldrian für die Nerven,  Weissdorn fürs Herz, etc.

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Die tibetische Konstitutions-Lehre beruht jedoch auf anderen Prinzipien. Obwohl den einzelnen Pflanzen auch grob Einsatzbereiche zugeteilt werden, wird gemäss der tibetischen Lehre nie eine isolierte Einzelpflanze, sondern stets Kombinationen aus mindestens drei Bestandteilen eingesetzt. Die traditionellen Rezepturen werden aus diesem Grund Vielstoffgemische genannt.

Die tibetische Ansicht

medizinbuch_gueyschi_tibetisch_pflanzenEntscheidend ist gemäss der tibetischen Lehre nicht die einzelne chemische Substanz, sondern der Reiz, der die Kraft des Körpers zur Selbstregulierung anspricht. Die Tibetische Rezeptur wird somit als Informationsträger eingesetzt. Die Zusammensetzung einer tibetischen Rezeptur beruht auf einem komplizierten System, das hier nur angedeutet werden kann:

Die grundlegendste Charakterisierung einer Pflanze ist, ob sie Hitze- oder Kälte-Zustände ausgleicht. Dazu werden bei jeder Pflanze die Geschmacksrichtungen, die Wirkkräfte und die Qualitäten in die Beurteilung mit einbezogen.

Die Vielfalt ist entscheidend

tibetische_rezepturen_pflanzenPflanzen beinhalten viele verschiedene Schutzstoffe. Aus der natürlichen Vielfalt der in den tibetischen Heilmitteln enthaltenen Wirkstoffe sind unter anderem folgende Funktionsgruppen enthalten. Wobei jede Gruppe wiederum aus mehreren Einzelsubstanzen aufgebaut ist:

  • Gerb- und Bitterstoffe (Tannine): Sie wirken anregend auf die Verdauungsfunktionen. Sie sind entzündungshemmend und antioxidativ wirksam.
  • Pflanzliche Farbstoffe in Blüten, Blättern und Stengeln (Flavonoide): Diese wirken antimikrobiell und beeinflussen die Blutgerinnung. Sie unterstützen Immunfunktionen und hemmen Entzündungen. Sie sind antioxidativ wirksam.
  • Scharfstoffe: Sie fördern Magen- und Darmbewegung. Schützen die Schleimhäute und hemmen Übelkeit sowie Brechreiz. Ausserdem desensibilisieren sie Schmerzrezeptoren bei erhöhter Reizempfindlichkeit. Sie regen die Verdauungssäfte und den Appetit an.
  • Ätherische Öle:  Sie wirken krampflösend und antibakteriell. Ausserdem regen sie die Verdauungssäfte an und reduzieren Blähungen.

Kraft der Pflanzen

Wichtig ist die Vielfalt der enthaltenen pflanzlichen Schutzstoffe. Sie enthält immunregulierende Informationen, die als sanfte Hilfestellung für den Organismus wirken. Eine bisher ungeahnte Vielzahl pflanzlicher Schutzstoffe ist in der Lage, die verschiedensten Abwehrfunktionen zu steuern.

Ein Beispiel davon sind „Antioxidantien„. Das sind jene Stoffe die unser Körper benötigt, um sich vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Diese wichtige Gruppe von Schutzstoffen kommt im Pflanzenreich in einer ungeahnten Vielfalt vor und leistet neben Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Immunabwehr.

Schutzstoffe als Fundament

Jede Entzündungsreaktion löst eine Kette von Reaktionen aus. Jedes Glied der Kette muss schrittweise entschärft werden. Die Vitamine E und C kämpfen an vorderster Front und sind aus diesem Grund die bekanntesten. Aber auch Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung einer Entzündung im Körper.

Doch um wirklich erfolgreich zu sein müssen diese primären Faktoren in einen Cocktail von pflanzlichen Schutzstoffen eingebettet sein. Es ist wie bei einer Pyramide. Zuoberst finden sich einige wenige Steine (die Vitamine). Doch niemand wird beginnen eine Pyramide von oben zu bauen. Man benötigt ein breites Fundament. Dieses Fundament wird von der Vielzahl der pflanzlichen Schutzstoffe gebildet, die dem Körper bei seinen Entgiftungsfunktionen unterstützen. Zusätzlich können die pflanzlichen Schutzstoffe die körpereigenen Vitamine rezyklieren, wodurch diese länger ihre Schutzfunktion ausüben können.

Diese Erkenntnis vom schützenden Zusammenwirken vieler Stoffe wurde von den tibetischen Gelehrten meisterhaft umgesetzt und findet sich in den tibetischen Rezepturen wieder. Dass die Erkenntnis vom Zusammenwirken bereits in dieser alten Tradition enthalten ist überrascht selbst moderne Forscher. Denn diese entdecken jetzt in mühsamer Kleinarbeit, was an den Erkenntnissen aus dem alten Heilwissen steckt.