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Obwohl es alle betrifft ist Verstopfung ein Tabuthema

Grundsätzlich ist das menschliche Verdauungssystem recht robust. Es kann mit vielem, was wir ihm täglich zumuten, umgehen. Jedoch reagiert sowohl der Magen, wie auch der Darm auf verschiedene Einflüsse empfindlich. Daraus entwickeln sich über kurz oder lang Verdauungsstörungen, Durchfall oder eine Verstopfung.

Während Durchfallerkrankungen meist akut verlaufen, gibt es viele Menschen, die immer wieder oder chronisch unter Verstopfung leiden. Bei einer gelegentlichen Verstopfung sind es meist die miteinhergehenden Blähungen, die zuerst bemerkbar werden und schmerzen. Darum ist es wichtig, den Darm nicht einfach zu entleeren sondern auch die Blähungen, z.B. mit Fencheltee und anderen Gewürzen, zu behandeln.

Das Problem «Verstopfung» betrifft die gesamte Menschheit. Deshalb hat man international definierte Kriterien festgeschrieben. Bei der Verstopfung (Obstipation) ist die Darmentleerung erschwert, unvollständig resp. zu selten. Dabei treten zwei oder mehr der folgenden Symptome bei der Stuhlentleerung auf:

  • Starkes Pressen ist erforderlich
  • Klumpiger oder harter Stuhl
  • Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung
  • Gefühl, dass der Stuhlaustritt blockiert ist
  • Die Entleerung muss mit dem Finger unterstützt werden
  • Sie haben weniger als 3 Stuhlentleerungen pro Woche

Ursachen einer Verstopfung – ein Test hilft weiter

Nicht jeder, der verstopft ist trinkt zu wenig, isst zu wenig Ballaststoffe oder ist ein Bewegungsmuffel. Die Ursachen einer Verstopfung sind viel weitreichender und komplexer. Sie können nicht immer nur durch eine veränderte Lebensweise beeinflusst werden. Der folgende Test gibt Hinweise, ob die eigene Lebensweise eine Verstopfung verursachen kann. Alle Fragen, die mit «Ja» beantwortet werden können, begünstigen oder verstärken eine Verstopfung. Eine Änderungen der Gewohnheiten kann Hilfe bringen.

  • Essen Sie oft auswärts «einfach irgendwas Schnelles»?
  • Essen Sie täglich Fleisch oder Wurst?
  • Trinken Sie täglich Süssgetränke oder Alkohol?
  • Trinken Sie regelmässig mehr als 5 Tassen Kaffee oder Schwarztee täglich?
  • Haben Sie vorwiegend eine sitzende Beschäftigung?
  • Bewegen Sie sich weniger als 3x wöchentlich für 30 Minuten?
  • Haben Sie Mühe, sich zu entspannen?
  • Lesen Sie Zeitung oder schauen Sie TV resp. nutzen Sie andere elektronische Medien während des Essens?
  • Schlafen Sie zu wenig (weniger als 7 Stunden)?
  • Leiden Sie unter Stress oder starker psychischer Belastung?

Neben diesen Lebensstil-Faktoren gibt es eine ganze Reihe weitere Umstände, die eine Vertopfung verursachen können. Dies sind eine veränderte Nahrungszusammenstellung (Ferien), ein veränderter Tag-Nacht-Rhythmus (Schichtarbeit, Jetlag), Störungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, Depressionen, Stoffwechselstörungen, bestimmte Medikamente, Stress, Schilddrüsenunterfunktion, Organische Veränderungen des Darms, die den Stuhlaustritt behindern (Hämorrhoiden) oder eine verlangsamte Dickdarmpassage.

Hilfe bei Verstopfung

Durstiger Darm – mehr trinken

adobestock_wasser trinkenDas Volumen des Darminhalts wird durch die Flüssigkeitszufuhr erhöht und der Darminhalt wird befeuchtet, was ihn besser gleiten lässt. Flüssigkeit ist auch für die Ausscheidung über die Nieren sehr wichtig. Trinken Sie täglich mindestens 1.5 bis 2 Liter stilles Wasser oder ungesüssten Kräutertee. Ältere Menschen sollten nicht mehr als 2 Liter am Tag trinken, da allzu grosse Trinkmengen Herz und Kreislauf belasten können.

Bewegter Darmadobestock_bewegung

Die Darmmuskulatur wird durch Bewegung, speziell durch Betätigung der Bauchmuskulatur, angeregt. Tasten Sie Ihren Bauch ab: sogar beim Gehen wird die Bauchmuskulatur betätigt! Rad fahren, joggen, schwimmen oder einfach der alt bewährte Verdauungsspaziergang, suchen Sie sich die Bewegung aus, die Ihnen am meisten entspricht und Ihnen Spass macht. Unterstützen kann man diese Aktivität, indem man den Bauch bewusst herausdrückt und wieder einzieht.

Wohltuende Darmmassage

adobestock_massagepunkt_verstopfungSanft kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Nabel herum «schieben» den Darminhalt voran. Sie brauchen dazu nicht mal ein Massageöl. Wenn Sie aber die Wirkung verstärken möchten, können Sie einem neutralen Öl (Weizenkeimöl, Jojobaöl, Mandelöl) ein par Tropfen von ätherischem Rosmarin-, Pfefferminz- oder Zitronenöl beigeben und sich damit massieren (lassen). Eine indirekte Anregung des Dickdarmes erfolgt auch über die Massage des Hautlappens zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Massage aktiviert die dort befindlichen Akkupunktur-Punkte und dadurch den Darm.

Und wenn das alles nichts hilft?

pflanzen_verstopfungGerade bei älteren Menschen sind die Steigerung der Trinkmenge und der Ballaststoffzufuhr oft nicht ausreichend. Zur Unterstützung der Darmmotorik und -entleerung können dann die natürlichen Steuerimpulse diverser Heilpflanzen genutzt werden.

Rat aus der Tibetischen Typenlehre

medrod_verdauung_tibetische_medizinIn der Tibetischen Konstitutionslehre gehört die Verdauung zu den wichtigsten Funktionen des Körpers. Der komplexe Prozess des Verdauens wird mit den drei Körperenergien umschrieben: Beken (Schleim) verflüssigt die Nahrung, Tripa, (Galle) stellt die Hitze zur Verfügung und Lung (der feuerbegleitende Wind) unterstützt die Galle und sorgt für den Nährstofftransport durch den Körper.
Sind diese drei Körperenergien ausgewogen verteilt, bilden sie eine gesunde „Verdauungshitze“ (tibetisch „medrod“). Sie ist wichtig für das Zerlegen der Nährstoffe im Körper und die Ausscheidung der Nährstoffrückstände und Gifte. Unsere Lebenskraft, Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden sind ebenso abhängig von einer intakten Verdauungshitze.

lung_verdauungAus der Sicht der Tibetischen Konstitutionslehre ist bei einer Verstopfung aber auch bei anderen Ausscheidungsstörungen
(z.B. ausbleibende Menstruation oder Menstruationsbeschwerden), der abwärts gerichtete Wind zu schwach.

5 Tipps für eine gesunde Verdauung und zur Stärkung der Windenergie

  1. Genügend Gemüse und Früchte (ausser Bananen) essen.
  2. Morgens 1 Glas heisses Wasser auf nüchternen Magen trinken.
  3. Zum Früchstück ein Glas Fruchtsaft (gut ist zuckerfreier Apfelsaft) trinken.
  4. Kaffee, Schwarztee nur am Morgen bis 11.00 Uhr konsumieren.
  5. Der Konsum von rotem Fleisch (Rind, Lamm und Schwein) sowie von Milchprodukten reduzieren.