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Ein gesundes Magenklima

Heute prägen eine grosse Vielfalt und das breite Angebot an Nahrungsmitteln unsere Essgewohnheiten und beeinflussen auch das Magenklima. Zu üppige Mahlzeiten, fettiges Essen sowie Süssigkeiten stören das Magenklima und die Funktion der Verdauungsenzyme. Auch Stress, psychische Belastung, Hektik beim Essen, saure Nahrungsmittel oder Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Nikotin können zu Störungen und Ungleichgewichten im Magenklima führen.

Das Magenklima aus Sicht der Tibetischen Konstitutionslehre

Lung Tripa BekenDer Grundstein der Tibetischen Konstitutionslehre bilden die fünf Elemente Luft, Feuer, Wasser, Erde und Raum. Die Elemente manifestieren sich im menschlichen Körper durch die drei dynamischen Prinzipien Lung, Tripa und Beken. Lung steht für das Element Luft und das bewegende Prinzip. Tripa verkörpert das Element Feuer und ist das wärmende Prinzip. Beken besteht aus den Elementen Wasser und Erde und widerspiegelt den stabilisierenden und kühlenden Aspekt im Organismus.

Ist das Magenklima gestört herrscht eine überhöhte Beken-Energie im Bereich der Verdauungsorgane, welche die Verdauung kühlt und schwächt. Der Konsum von rohem und schwer verdaulichem Essen sowie falsches Essverhalten führen zur Entstehung von überschüssigem Magensaft und schwächen die Verdauung zusätzlich. Dadurch gerät das ausgeglichene Magenklima (tib.: Powa sung chub) aus der Balance. Das führt dazu, dass Magensaft  in die Speiseröhre gelangt und die aufgenommene Nahrung nicht vollständig in ihre einzelnen Bestandteile zersetzt werden kann. Dies wird als unangenehmes Brennen wahrgenommen. Häufig tritt dieses Gefühl beim Liegen (v.a. Nachts), Bücken oder Heben sowie nach dem Genuss von Nahrungsmitteln, die das Magenklima belasten, auf.

Die Tibetische Konstitutionslehre strebt das innere Gleichgewicht der Kräfte im Körper an. Herzstück dieser Lehre sind eine typgerechte Lebens- und Ernährungsweise und der allenfalls ergänzende Einsatz von pflanzlichen Rezepturen, wie z.B.  „Cong zhi 6“ (gesprochen: Tschong schi 6).

Die Rezeptur „Cong zhi 6“

„Cong zhi 6“ hat einen bitteren und scharfen Geschmack und besitzt neutralisierende Eigenschaften. Aus Sicht der Tibetischen Konstitutionslehre reduziert die Rezeptur die überhöhte Beken-Energie (Elemente Wasser und Erde) im Magenbereich, bringt ein gestörtes Magenklima wieder ins Gleichgewicht und trägt so zu einer verbesserten Lebensqualität bei.Cong zhi 6

Allen sechs Rezepturbestandteilen kommt dabei eine spezielle Funktion zu. Durch die spezielle Komposition, wie sie typisch ist für die Tibetische Konstitutionslehre, werden nicht nur plötzlich auftretende Ungleichgewichte ausbalanciert, sondern es wird eine harmonische Balance und der Erhalt aller drei energetischen Prinzipien angestrebt.

Die Bestandteile

Calciumcarbonat* – cong zhi

cong zhi

Calciumcarbonat wird in der Tibetischen Konstitutionslehre auch „chronischer Friedensstifter“ genannt und ist eine wichtige Zutat für die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung von Gleichgewichten zwischen den drei Körperenergien. Es hat einen süssen Geschmack und eine neutrale Natur. Es unterstützt die Verdauung und beschwichtigt „heisse Stadien“ des Beken.
*Calcium trägt aber auch zu einer normalen Funktion von Verdauungsenzymen bei.

Kardamom – sug mel

kardamomDie Kardamomsamen mit ihrem scharfen Geschmack und ihrer wärmenden Natur unterstützen das Verdauungsfeuer und geben im Nierenbereich ihre Wärme ab. Sie wirken appetitfördernd und bringen alle kalten Ungleichgewichte in Balance. Vor allem einem Übermass an Beken-Energie im Verdauungsbereich wird so entgegen gewirkt. In Indien kaut man nach dem Essen die ganzen Kardamom- Früchte zur Förderung der Verdauung und gegen Übelkeit. Das neutralisiert zudem einen schlechten Mundgeruch.

Alantwurzel – manu

AlantDie Alantwurzel hat einen süssen, bitteren und scharfen Geschmack und eine warm-neutrale Natur. Sie bringt eine Störung zwischen Tripa/Beken ins Gleichgewicht, wirkt appetitfördernd und stärkt die Verdauungsenergie. Bereits in der Antike wurde Alantwurzel als Gewürz für Süssspeisen und als Bestandteil in Magenbitter verwendet. Plinius der Ältere empfahl Alantwurzel gegen Magenschwäche und Husten.

Granatapfelkerne – se `bru

granatapfelsamen_frischDie sauren und süssen Granatapfelkerne  wirken wärmend auf das Verdauungsfeuer und unterstützt somit das Kernsystem im Körper. Granatapfelkerne sind eine Hauptzutat in Rezepturen, die Beken-Ungleichgewichte ausgleichen sollen. Dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe ist der Granatapfel seit den Urvölkern in der traditionellen Volksheilkunde fest verankert. Der Granatapfel war Bestandteil vieler Lebenselixiere und wurde von den Völkern in seinem Verbreitungsgebiet auch gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Färberdistelblüten – gur gum

Färberdistel Blüten Die rot orangen Blüten haben einen bitteren und leicht scharfen Geschmack und besitzen kühlende Eigenschaften. Sie unterstützen  vor allem den Funktionskreis der Galleenergie (tib:  Nutri cheyley). Aufgrund ihrer färbenden Wirkung werden Färberdistelblüten auch in der Küche als falscher Safran verwendet. In der überlieferten Volksheilkunde findet man Färberdistelblüten in Rezepturen gegen Verdauungsschwäche und gegen Husten.

Langer Pfeffer – pi pi ling

Der Lange Pfeffer mit scharfem Geschmack und wärmenden Eigenschaften wirkt energetisch auf Beken– und Lung-Ungleichgewichte im Magenbereich. Seine Schärfe ist reiner, als die von anderen Pfefferarten.  Er wirkt der Kälte und Trägheit im Verdauungstrakt entgegen. Bereits bei Hildegard von Bingen findet man langen Pfeffer als Bestandteil von Rezepturen gegen Verschleimung, Verdauungsschwäche und Appetitlosigkeit.

 

Diese Gewürze tragen zusammen mit einer ausgewogenen Ernährung und einer harmonischen Work-Life-Balance zu einem ausgeglichen Magenklima bei.